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H.G. WELLS - DER UNSICHTBARE

Dobbs, Chris Regnault

Mit „Der Unsichtbare“ beschließt der französische Szenarist Olivier Dobremel aka Dobbs seine H.G. Wells-Reihe, die der Splitter Verlag seit Mitte 2017 nach und nach in deutscher Übersetzung aufgelegt hat.

Zuvor waren bereits die Wells-Romane „Krieg der Welten“ (zwei Bände), „Die Zeitmaschine“ und „Die Insel des Dr. Moreau“ veröffentlicht worden und haben mit dem auf wechselnde Zeichenstile und hochwertige Aufmachung ausgerichteten Konzept einige positive Resonanz erhalten.

Wie die vorangegangenen Bände kommt auch „Der Unsichtbare“ als Hardcover mit Goldprägung und vollfarbigem Hochglanzpapier zu einem fairen Preis, eine reizvolle Angelegenheit also. Muss auch sein, um sich hervorzutun, Wells-Comic-Adaptionen gibt es auf internationaler Ebene schließlich schon reichlich.

Von den von Dobbs ausgewählten Klassikern sowieso, darunter so eindrucksvolle Namen wie Ian Edginton und D’Israeli, Großmeister des Steam- und Cyberpunk. Zeichner ist hier der noch verhältnismäßig wenig bekannte Franzose Chris Regnault, der die viktorianische Grundlage mit dem ihr angemessenen detailverliebten Realismus auf bildlicher Ebene verwirklicht.

Im Gegensatz zu Dobbs’ Moreau-Umsetzung wurde die Handlung hier nicht gnadenlos gerafft. Gut so. Um die festgesetzte 56-Seiten-Vorgabe einhalten zu können, reißt der Band allerdings – Überraschung! – an der spannendsten Stelle ab.

Damit muss man wohl leben und sich Band 2 zulegen. Cliffhanger sollten verboten werden. Aber egal, so oder so sollte man zuerst die Originalromane gelesen haben, digitale englischsprachige Fassungen gibt es als legale Gratisdownloads in den unendlichen Weiten des World Wide Web.