HEULT DOCH

Meredith Haaf

Mit der Generation der nach 1980 Geborenen befasst sich die freie Journalistin Meredith Haaf, selbst Jahrgang 1983, in ihrem Buch „Heult doch“. Eine Generation von wirtschaftlich verwöhnten und Talkshow guckend aufgewachsenen Mittzwanzigern, die zwar revolutionäre Vorgänge auf spiegel.de verfolgen, die mit ihren Ängsten zu kämpfen haben, sich aber lieber auf Facebook mit Leuten vernetzen, die sie gar nicht kennen, und bei jedem Scheiß auf „gefällt mir“ drücken, als zu artikulieren, was sie wirklich stört.

Eine Generation, die nicht kaputt macht, was sie kaputt macht. Da nimmt Haaf sich auch selbst nicht aus, beschreibt sie doch, wie sie in London ein beendetes, wenn auch nutzloses Praktikum feiert, während sich vor der Bürotür G8-Gegner mit den Bullen kloppen.

Anfangs springt Haaf sehr von Thema zu Thema, bringt aber gegen Ende, wenn es dann doch richtig politisch wird, noch einige spannende Fakten auf den Tisch und kommt auf den Punkt. Zudem hat sie, auch wenn die große neue Erkenntnis ausbleibt, einige durchaus interessante sozial- und medienkritische Gedanken parat.