Oh ja, an diese Band erinnere ich mich. Einmal als Support von SPACE CADETTS und NUMBER NINE gesehen und für grauenhaft befunden. Nun liegt das Debüt der Truppe aus Antwerpen vor und ich sehe mich umso mehr in meiner negativen Meinung bestätigt: Die HELLSONICS personifizieren für mich all das, woran die Psychobilly-Szene derzeit krankt.
Die Band rekrutiert sich aus ehemaligen Hardcore-Musikern, die im Prinzip nur den E-Bass durch einen Kontrabass ersetzt haben. Will sagen: Von Rock'n'Roll keine Spur, von Atmosphäre ebenso wenig.
Das Quartett rumpelt sich durch einen Garagen-Punk-Sound, von dem niemand Notiz nehmen würde, wenn die Psycho-Szene mal nicht jede Band mit Slapbass sofort als Helden feiern würde. Leider verfehlt die Newcomer-Truppe sogar abseits von Szene-Zugehörigkeit ihr Ziel, nämlich Songs zu kreieren, die ansprechen und hängen bleiben.
"Demon Queen" wartet ausschließlich mit belanglosen Stücken auf, die am Hörer vorbei rattern, ohne irgendwelche Gefühle zu wecken. Gleiches gilt für Frontfrau Killie D., die zwar im Bandinfo hoch gelobt wird, aber leider nur eine Tonlage und eine Ausdrucksart beherrscht.
Ein paar Gesangsstunden bei Patricia Day (HORRORPOPS), Mad Marge oder Hellcat (THE CREEPSHOW) wären sicherlich hilfreich, außer man möchte als weibliche Version von Sparky (DAG) durchgehen.
Zu allem Überfluss vergreifen sich die HELLSONICS am Nancy Sinatra-Klassiker "These boots", der so zahnlos, eindimensional und dynamikfrei dargeboten wird, dass sogar Dave Mustaine (MEGADETH) mit seiner limitierten Stimme im direkten Vergleich eine Grammy-verdächtige Performance bei seiner Coverversion abgeliefert hat.
Sorry, Jungs und Mädels, von mir kriegt ihr ein One-Way-Ticket zurück in die Hölle.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #69 Dezember 2006/Januar 2007 und Thorsten Wilms