HEADSPACE

Originelle Horrorfilme? Immer her damit! So einer sollte Andrew Van Den Houtens HEADSPACE (EuroVideo) sein, ein auf diversen Festivals ausgezeichneter Geheimtipp. Aber wieso eigentlich? Nach einem Doppel-Intro, zuerst sieht man einen jungen Mann blutüberströmt im Krankenhausleibchen durch eine amerikanische Großstadt irren, danach dann eine Familientragödie im Mini-Format, wo ein Vater seine beiden Söhne vor der zur Kannibalin gewordenen Ehefrau (Sean Young in einer winzigen Rolle) retten muss, ist man an sich atmosphärisch gut eingestimmt auf eine Mischung aus Creature Feature und übersinnlichem Psychothriller à la SCANNERS auf B-Film-Level, wo sehr viel Schach gespielt wird.

Die Hauptfiguren sind natürlich die beiden, inzwischen erwachsen gewordenen Brüder vom Beginn, die irgendwann aufgrund ihrer seltsamen mentalen Fähigkeiten vom Vater getrennt wurden. Einer von beiden irrt jetzt etwas ziellos durch die Weltgeschichte und hat mit der Frage zu kämpfen, ob er einfach nur plemplem ist oder tatsächlich mit Hilfe seiner Gedankenkraft die Pforte zu einer anderen Dimension öffnen kann.

Bis diese Frage nicht geklärt wird, müssen einige Menschen draufgehen – darunter auch Udo Kier in einer seiner berühmten Nebenrollen –, offenbar wegen eines ominösen Gummimonsters, aber letztendlich zieht sich HEADSPACE diesbezüglich nur mit einer unangenehm kryptischen Auflösung aus der Affäre.

Schlau tun und schlau sein, ist halt nicht dasselbe, und so bleibt es bei Andrew Van Den Houtens Film bei einem netten Versuch auf handwerklich okayen Niveau, ohne dass HEADSPACE wirklich überzeugend wäre, da einfach zu viele Fragen offen gelassen werden.

Und so was macht man in einem Genrefilm einfach nicht.