Mit dem Debütalbum „Hosono House“ beginnt King die groß angelegte Wiederauflage-Reihe des unterschätzten japanischen Musikers, der im Rest der Welt bis auf eine enorm kleine Nischen-Fangemeinde quasi unbekannt geblieben ist.
Mit dem erklärten Ziel, ein Album mit dem Charme von „Music From Big Pink“ von THE BAND zu schaffen, schloss sich der Avantgarde-Freak Hosono in sein DIY-Studio „Hosono House“ ein. Das Bandkollektiv YELLOW MAGIC ORCHESTRA kam hier nach und nach zusammen.
Hosono, der sich in seiner Karriere im Laufe der Jahre noch mit Exotica, Electronica, Ambient und sogar Techno befassen sollte, fand hier einen beinahe bodenständigen Ausgangspunkt, auch wenn sich das eher im relaxt schunkelnden Westcoast-Rock-Sound gehaltene Material durchaus mit irritierenden Brüchen, Dissonanzen und abrupten Harmoniewechseln schmücken kann.
Und selbst wenn hier Elemente von Bossa Nova, Easy Listening oder „Yacht“-Rock auszumachen sind, die beinahe naive Aufbruchstimmung, der kindliche Enthusiasmus des zu der Zeit von amerikanischem Mainstream-Pop besessenen Hosono entfacht einen zauberhaften, schwer zu erklärenden Magnetismus.
Beinahe geht hier der Zug in Richtung der ultraromantischen schottischen Twee-Pop-Altmeister BMX BANDITS, deren Duglas T. Stewart hörbar von Haruomi Hosono beeinflusst ist. Ein Album, so unscheinbar wie tiefgründig, voller Überraschungen und mit unkalkulierbaren Wendungen.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #141 Dezember/Januar 2018 und Gereon Helmer