HARSH REALMS liefern uns ungewollt vom ersten Akkord an eine grundlegende und folgenschwere Erkenntnis.: den feinen Unterschied zwischen guten und mittelguten Punkrock. Punkrock, der seit jeher in ähnlicher Form rezitiert wird und auf welchen wir enthusiastisch mit Verwunderung oder verschnupft mit Ernüchterung reagieren.
Die Roosendaaler sorgen, so traurig es ist und so sehr sie sich doch bemühen, für letzteres. Dabei trägt „POLP“ die Handschrift einer ganzen Generation von Punkrock-Bands: HOT WATER MUSIC, RED CITY RADIO, THE LAWRENCE ARMS, THE RIOT BEFORE.
Die Liste ist endlos und wird auch wohl in Zukunft um up-and-coming Bands erweitert werden. „POLP“ fehlt es aber an Überraschungsmomenten, welche totgeglaubte und -gespielte Ideen rehabilitieren können.
Da passt es auch ins Gesamtbild, dass der Gesang eher verbraucht-heiser als kraftvoll-rauhbeinig klingt. HARSH REALMS fehlt es wie dem gleichnamigen Laura Jane Grace-Song nicht an Leidenschaft, sondern an Einzigartigkeit.
„And there’s no such thing as mercy left to get“.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #170 Oktober/November 2023 und Christoph Siart
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #117 Dezember 2014/Januar 2015 und Alex Schlage