Hanna Hirsch war eine schwedische Malerin, die von 1864 bis 1940 lebte. Die schwedische Band um Sängerin Siri hat sich ihres Namens bemächtigt und offensichtlich hat sich bislang kein Verwandter der Dame beschwert.
Würde man einen Vergleich zwischen der Musik auf der neuen 6-Song-12“ (das Debüt-Album „Tala Svart“ erschien Anfang 2010) und Kunst ziehen, würde man vielleicht auf knallbunte Pop-Art verweisen, allerdings war jener Stil zu Lebzeiten Hirschs noch nicht existent – und die orientierte sich stilistisch Ende des 19.
Jahrhunderts eher an der französischen Malerei ihrer Zeit. Das Gemälde auf Front- und Backcover wiederum stammt nicht von Hirsch, sondern von Siri, und auch hier ist keine Übereinstimmung zwischen dem eher düsteren Motiv und dem munteren, fröhlichen, nur einen Hauch melancholischen Gitarrenrock/Powerpop-Punk zu erkennen.
Angesichts des Albums fühlte ich mich an LOST CHEREES und späte HÜSKER DÜ erinnert, da ist nichts zurückzunehmen, und grundsätzlich gilt, dass HANNA HIRSCH jedem, der seinen Punk gerne von einer glockenhellen, leicht spröden Frauenstimme gekrönt sieht, erneut begeistert sein wird.
Die durchweg auf Schwedisch gesungenen Stücke üben dadurch zudem einen besonderen Reiz aus.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #101 April/Mai 2012 und Joachim Hiller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #73 August/September 2007 und Kalle Stille
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #88 Februar/März 2010 und Joachim Hiller