HANK SNOW

Snow On The Tracks / Under Western Skies / Snow South Of The Border / Snow In Hawaii (Die Reinhard Kleist Edition – vier Einzel-CDs)

Fangen wir mal mit der Musik an: Wer Hank Snow ist, braucht man wohl niemanden mehr zu erklären, der sich auch nur ansatzweise ein bisschen mit Country beschäftigt, und sein Lebenswerk ist so umfassend, dass es Bücher braucht, um es zu beschreiben oder zu begreifen.

Hank Snow ist wohl der Urvater des sanften „Unterhaltungs/Populär-Country“ und das meine ich jetzt nicht abwertend. Die Songs sind immer perfekt arrangiert und zeugen von einem unglaublichen Stilreichtum und kreativer Inspiration auf einem sehr hohen Niveau.

Nur Rebellion oder „Außenseitertum“ sucht man hier vergebens. Familientauglich wäre auch noch eine passende Beschreibung. Jeder Stil wird aufgegriffen, bearbeitet und mit dem unverwechselbaren Hank Snow-Charme präsentiert.

Die Zusammenstellungen sind thematisch geordnet. „... On The Tracks“ beschäftigt sich mit dem Thema Eisenbahn/Reise, womit Hank Snow am Beginn seiner Karriere bekannt wurde. „Under The Western Skies“ umfasst das Thema Cowboys/Pioniere.

„... South Of The Border“ betrifft Songs, die sich im weitesten Sinne mit Mexiko und dem Grenzgebiet befassen, und auf „... In Hawaii“, welch ein Wunder, dreht sich alles um Fernweh und den Traum in der Südsee.

Alle Songs wurden schon einmal veröffentlicht, aber nicht geordnet nach diesen speziellen Thematiken. Also ein guter Einstieg, um das Country-Universum von Hank Snow zu erforschen. Eigentlich dienen diese Zusammenstellungen aber einer anderen Sache: Alle Cover wurden von Reinhard Kleist gestaltet, der den meisten wohl durch seine Comics „Elvis“ und „Cash – I See Darkness“ bekannt sein dürfte.

Kenner nennen dessen Werke eher „grafische Novellen“, weil sie einfach die engen Genregrenzen sprengen und auch als Meilensteine der Comic-Art gelten. Reinhard Kleist hat schon andere Cover für Bear Family gestaltet und drückt durch seinen unverwechselbaren Stil dieser Serie noch mal einen Stempel auf, der sie dann als Einheit zusammenhält und erkennbar macht.

Bei zumindest zwei Covern allerdings bin ich mir sicher, dass er sie auf Basis von alten Cash-Bildern gemacht hat, was dann wohl als eine Hommage zu verstehen ist. In Zeiten des Downloads sei auch noch erwähnt, dass diese Serie einfach Spaß macht und man durch ein schönes Cover noch tiefer in die Musik hineingezogen wird.

Hier handelt es sich um ein wirklich gelungenes Konzept, welches musikalisch sowie grafisch ein qualitativ hochwertiges Produkt vorstellt. Wer sich nicht direkt alle vier CDs kaufen möchte, der sollte sich zum Einstieg „...

On The Tracks“ zulegen, welche ich für die aussagekräftigste und gleichzeitig eingängigste Auswahl halte.