Haile Selassie war der Arschlochkönig von Äthiopien, der sein Volk verhungern ließ, von den bekloppten Rastas aber als Messias verehrt wird. HAILE SELACID ehren ihn mit einer lustigen Verballhornung des Namens. Mit Reggae haben die Schweizer aber zum Glück rein gar nichts zu tun, vielmehr sehen sie sich als Kreuzung aus NWoBHM, Punk und Black Metal. Mit 14 Minuten auf 33 rpm nutzen sie die technisch bedingte maximale Spielzeit einer 7“ bestmöglich aus, auf der A-Seite wummert „Black magic spell of blazing fire“, auf der B-Seite „U.H.S.“ Aufgenommen wurde live im Proberaum mit kleinem Publikum (deshalb der Applaus am Schluss), der Sound ist solide, aber ich denke, das volle Potenzial des Fünfers wird sich auf dem Debütalbum offenbaren, das für Ende 2020 geplant ist. Die Stilmischung mag sich auf dem Papier krude anhören, funktioniert aber gut und spielt sich trotz Black-Metal-Touch im Midtempo-Bereich ab. Im Blick behalten!
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #150 Juni/Juli 2020 und Joachim Hiller