Nachschlag des Quartetts aus Berlin, das mit drei Frauen und einem Mann besetzt ist. Was hier keinerlei Rolle spielt, denn das Geschlecht spielt nie eine Rolle, wenn es um gute oder weniger gute Musik geht, außer natürlich man ist doof. Die sechs Songs sind herrlich elektrifizierter Punk, der noch mal mehr auf den Punkt gebracht ist als das ohnehin schon großartige Debüt. DEVO schimmern hier selbstverständlich durch, ebenso die SCREAMERS (mit Gitarre). aber auch frühe GO GO’S und die Labelgeschwister NOWAVES, was den Pop-Appeal anbelangt. Die sechs Songs sind selbstredend viel zu kurz und am Ende dürstet man lediglich nach mehrmehrmehr, denn das hier ist so großartig, frisch und tanzbar, dass wir Nachschlag wollen, und zwar bald. In einem Quiz für „echte Kenner“ würden sieben von zehn Kandidaten diese Band problemlos in das Jahr 1979/80 und an die amerikanische Ostküste verfrachten, was durchaus passen würde. Zeitloser Sound, der so unverbraucht klingt, als hätten wir alle noch Diskettenlaufwerke, deren Disketten man mittels Locher auf das doppelte Datenvolumen pimpen konnte. Hätte ich keine Verschwiegenheitserklärung unterschrieben, würde ich behaupten, dass der letzte Song ein verdammt gutes Cover ist. Herrlich!
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #171 Dezember 2023/Januar 2024 2023 und Kalle Stille
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