Im Herbst 2005 erschien das erste Album der GUILTY HEARTS aus Los Angeles, die auch beim zweiten Longplayer mit der gleichen Besetzung zur Sache gehen: Hermann Senac am Schlagzeug, einst Mitbegründer der Cowpunk-Pioniere BLOOD ON THE SADDLE, Edgar Rodriguez an der Fuzz-Gitarre, unter anderem mal bei den RIPPERS, und Leon Zalez, ebenfalls RIPPERS, hier für Gesang und Gitarre zuständig.
Und ja, da fehlt doch was - richtig, ein Bassist. Der fand sich in Person von Gabriel Hammond, der die dicken Saiten auch schon bei THE LORDS OF ALTAMONT und den FUZZTONES schrubbte und den GUILTY HEARTS jetzt von unten her den richtigen Wumms verschafft.
Eine gute Ergänzung, denn so ist der schon damals nicht üble Garage-Punk der Kalifornier noch massiver geworden, ist ein schwerer, rumpelnder Bastard aus düsterem CRAMPS-Rock'n'Roll (ich habe ständig „Human fly" im Kopf), kaputtem BAD SEEDS-Blues, MONSTERS-Trash, GUN CLUB-Americana, SUPERSUCKERS-Countrypunk und diesem gewissen FUZZTONES-Twang.
Hier wird alles richtig gemacht, doch ist, der Albumtitel greift da vor, mal wieder zu befürchten, dass der Pöbel lieber Fast Food verzehrt als die wirklichen Perlen zu erkennen. Ein vorzügliches Album, gerade auch, weil es sich von konservativem, die Sechziger detailversessen heroisierenden Garage-Rock recht weit entfernt hat.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #83 April/Mai 2009 und Joachim Hiller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #62 Oktober/November 2005 und Joachim Hiller