Wer erinnert sich noch, warum NDW Anfang der 80er nach knapp zwei Jahren wieder durch war? Weil jeder, der deutsche Texte mit so etwas wie einer Melodie vortragen konnte, eine Platte veröffentlichen durfte.
Leider verhält es sich im Moment mit Thrash Metal so ähnlich. Nachdem sich 20 Jahre kein Arsch um die unterdes sicher weiter existierenden Bands gekümmert hat, werden jetzt Thrash-Metal-Scheiben ohne Ende unters Volk geworfen.
Eine davon ist „Blood Money“ der Schweden GUILLOTINE, die 1997 schon mal eine Platte gemacht hatten, sich jetzt aber meist bei NOCTURNAL RITES die Zeit vertreiben. Sicherlich ist „Blood Money“ handwerklich einwandfrei und verweigert bis auf den guten, etwas tiefer gelegten Sound jede moderne Entwicklung nach 1989, aber wer KREATOR und DESTRUCTION im Original besitzt, braucht das Plagiat GUILLOTINE nicht unbedingt.
Phasenweise sind sie zwar etwas melodiöser, klauen gelegentlich bei ruhigen METALLICA oder Maiden die Leads und lassen Milles Stimmbandzwilling über die Schlechtigkeiten der Welt lamentieren, die auf dem großartigen Cover nochmals verdeutlicht und personifiziert werden, aber all das verhindert nicht den „Kenn ich doch“-Effekt.
Zusammenfassend 41 unterhaltsame Minuten, aber kein Grund, nachts beim CD-Händler einzubrechen.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #74 Oktober/November 2007 und Guntram Pintgen
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #81 Dezember 2008/Januar 2009 und Ollie Fröhlich