Mit nur 25 Jahren starb US-Rapper Tupac Shakur 1996 unter bis heute nicht genau geklärten Umständen bei einer Schießerei. 2Pac war nicht der einzige erfolgreiche Rapper, der sein Glück in der Filmindustrie versuchte, aber sein letzter, posthum veröffentlichter Film „Gridlock’d“ über zwei Junkies gehört in dieser Hinsicht zu den herausragenderen Beispielen.
Regisseur Vondie Curtis-Hall war zuvor vor allem als Schauspieler in Erscheinung getreten und saß für „Gridlock’d“ das erste Mal hinter Kamera. Erst ein Jahr zuvor hatte Danny Boyles groteskes Junkie-Porträt „Trainspotting“ immensen Erfolg gehabt.
Ebenso wie 2Pac konnte Curtis-Hall bezüglich Drogen auf genügend persönliche Erfahrungen zurückgreifen und so besitzt „Gridlock’d“ durchaus autobiografische Elemente. Denn ähnlich wie seine beiden Hauptfiguren Spoon (2Pac) und Stretch (Tim Roth) musste Curtis-Hall am eigenen Leib den ganz normalen Wahnsinn des amerikanische Gesundheitssystem erfahren, als er versuchte, in ein Entzugsprogramm zu kommen.
Der Katalysator für den Wunsch endlich clean zu werden ist für Spoon (2Pac) und Stretch ihre Freundin Cookie (Thandie Newton), die sie nach einer Überdosis ins Krankenaus bringen mussten.
Damit beginnt für die beiden eine kafkaeske Odyssee durch Detroit, erschwert durch absurde bürokratische Hürden und Rückfälle in schlechte Junkie-Angewohnheiten, während ihnen auch noch zwei skrupellose Drogendealer auf den Fersen sind.
Trotz seiner schwarzhumorigen und satirischen Ausrichtung zeigt „Gridlock’d“, der jetzt das erste Mal auf Blu-ray erschien (als Bonus gibt es Interviews mit Darstellern und Regisseur), auch die bitteren Seiten der Drogensucht – wesentlich authentischer und weniger fragwürdig als „Trainspotting“ – und erweist sich als clevere Komödie mit ernstzunehmender und weiterhin relevanter Message.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #136 Februar/März 2018 und Thomas Kerpen