Einmal CURSIVE, einmal THE GOOD LIFE - Tim Kasher verteilt seine Zuneigung in den letzten Jahren recht gleichmäßig auf beide Bands, wobei TGL ja früher eher ein anderer Name für "Tim Kashers neue Soloplatte" war, die mittlerweile aber zur richtigen Band gewachsen sind.
Die Unterscheidung zwischen CURSIVE und THE GOOD LIFE fiel mir aber schon immer schwer: Kashers Stimme, sein Gitarrenspiel sind in beiden Bands soundprägend, und ist das nun ein lauter TGL-Song oder eine leise CURSIVE-Nummer? Aber ist ja auch egal, faktisch ist man sowohl Fan der einen wie der anderen Band: Von all den US-Songwritern, die zwischen Neo-Folk und Americana in die Saiten greifen und dabei oft nur Langeweile und Belanglosigkeit verbreiten, weil eben nicht jeder Ex-Frontmann einer Indie-/Punk-/Hardcore-Band nur mit Akustikgitarre bewaffnet auf der Bühne stehen sollte, unterscheidet sich Kasher durch gesangliche und musikalische Klasse.
Seine Lieder sitzen, egal ob laut oder leise, seine Gefühle wirken echt und haben nichts von falschem Pathos, und smarte Texte kommen noch dazu. Und dass TGL auch mal richtig ausgelassen sein können, das beweisen sie in der letzten Nummer auf "Help Wanted Nights", dem dramatischen 10:44-Song "Rest your head".
Fehlt jetzt nur noch der Film zu dem Drehbuch, an dem Kasher 2006 arbeitete und zu dem dieses Album der Soundtrack sein soll. Szenenskizzen zum Film wurden übrigens auch für das Artwork verwendet.
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