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GOLDEN CORE

Fimbultyr

Das 2017er Debütalbum des im Osloer Suburb Ammerud ansässigen Duos GOLDEN CORE war etwas schlicht „Norwegian Stoner Machine“ betitelt und das Cover eine Katastrophe: ein Ziegenbock auf der grünen Wiese.

Aber okay, Simen Jakobsen Harsted (Gitarre, Synthesizer) war damals erst 13, Sänger und Drummer Johannes Thor Sandal 15. Zwei Jahre und einige Singles später sieht das etwas anders aus: von der Volljährigkeit sind die beiden Akteure immer noch etwas entfernt, aber das schlichte, düstere Schwarzweiß-Artwork von „Fimbultyr“ entspricht den stilistischen Gepflogenheiten doch weitaus mehr.

GOLDEN CORE, deren Name hier das einzig Englische ist, widmen sich einer sehr nordischen wirkenden Crossover-Variante, stricken aus klassischem US-Doom, Stoner-Rock-Versatzstücken und norwegischen Black-Metal-Elementen intensiv-düstere Musik, die weniger reduziert klingt, als die Duo-Besetzung vermuten lässt.

Nicht nur für das jugendliche Alter der Beteiligten ist „Fimbultyr“ sehr beachtlich geworden, auch wenn hier keines der Genres (wie auch?) neu erfunden wird. Textlich, so heißt es und so muss man das mangels beiliegender Texte und mangels Norwegischkenntnissen hinnehmen, beschäftigen sich GOLDEN CORE mit nordischer Mystik, der Titel ist ein anderer Name für Odin, und wer bei all dem ein Zucken im rechten Augenlid verspürt, sollte sich – wie ich – darauf verlassen, dass die Kollegen von Fysisk Format sicher im Blick hatten, dass hier nichts mit rechten Dingen zugeht.

Aufgenommen in Bergen, wurde „Fimbultyr“ von Kurt Ballou abgemischt.