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GODSEND

As The Shadows Fall

Anfang der Neunziger feierten mein damaliger Kumpel Mille und ich den schwedischen Death Metal und insbesondere eine Band namens EDGE OF SANITY gnadenlos ab. Da ist es fast als logische Konsequenz zu bezeichnen, dass wir natürlich sofort zuschlugen, als wir von GODSEND erfuhren, handelt es sich hierbei doch um ein Projekt mit Beteiligung des EDGE OF SANITY-Masterminds Dan Swanö, das 1993 sein Debütalbum „As The Shadows Fall“ veröffentlichte. Umso länger dann erst mal unsere Gesichter, denn mit grollendem Death Metal hatte dieses Projekt nicht das Geringste zu tun. Stattdessen waberte hier Doom Metal aus den Boxen, mit dem wir damals nicht wirklich etwas anzufangen wussten. Gute 25 Jahre später sieht das natürlich anders aus und man weiß um die Klasse, die sich hinter der Langsamkeit verbergen kann. Umso erfreulicher, dass „As The Shadows Fall“ nun via Petrichor neu aufgelegt wird. Die Platte als Perle in der umfangreichen Diskografie des Herrn Swanö zu bezeichnen, ist absolut keine Untertreibung. Die Band beziehungsweise deren eigentlicher Kopf Gunder Audun Dragsten hatte ein Händchen für langsame und schleppende Gitarren, wusste aber auch um die Power eines satten Groove-Fundaments. Hier sei als Beispiel der Titeltrack der Platte genannt, der so auch von einer Band wie CANDLEMASS hätte stammen können. Dass Dan Swanö singen kann, hat er übrigens schon bei EDGE OF SANITY unter Beweis gestellt und so veredelt er auch hier die Kompositionen mit seinem tiefen Timbre. Da hat Mr. Dragsten zweifellos die richtige Wahl getroffen. Irgendwie witzig in diesem Zusammenhang: Im Booklet wird explizit darauf hingewiesen, dass Dan Swanö und Drummer Benny Larsson als Sessionmusiker fungieren. Als Bonus liegt dem Rerelease übrigens das Demo von 1992 bei. Definitiv Pflichtprogramm!