GOD BLESS OZZY OSBOURNE

Viel Neues erfährt man in „God Bless Ozzy Osbourne“ nicht über den „Prince of Darkness“, falls man sich irgendwann mal etwas eingehender mit der musikalischen Karriere Osbournes beschäftigt hat. Vor allem dann nicht, wenn man seine „Auto“-Biografie gelesen hat, die natürlich die gleiche Geschichte erzählt.

Hat man den mittlerweile 63-Jährigen aber nur als den unfreiwillig komischen Tattergreis wahrgenommen, wie er in der für MTV zwischen 2002 und 2004 aufgenommen „Doku-Soap“ „The Osbournes“ inszeniert wurde, kann man jetzt nachvollziehen, wie es überhaupt dazu kommen konnte.

Osbournes Sohn Jack hat als Produzent seinen Vater ab 2008 mit der Kamera auf Tour begleitet, ihn interviewt, anhand von Fotos und Videos mit ihm dessen Vergangenheit beleuchtet und mit Freunden, ehemaligen Band- und natürlich auch mit den restlichen Familienmitgliedern gesprochen (mit dabei: der unvermeidliche Henry Rollins, aber auch überraschend Sir Paul McCartney und der Rest von BLACK SABBATH) und daraus einen anderthalbstündigen Film gemacht, der streckenweise brutal ehrlich ist.

Das sich abzeichnende Happy End (Ozzy ist seit mehreren Jahren clean, nachdem Jack vor ihm auf Entzug ging) erlaubt es wohl, das Leben und das Verhalten Osbournes von seiner kleinkriminellen Jugend bis zum permanent besoffenen und zugedröhnten Rockstar kritisch zu durchleuchten und den schlechten Einfluss nicht zu verhehlen, den er auf seine jüngsten Kinder Jack und Kelly hatte, denen „The Osbournes“, nicht nur wegen ihres dort kurz vor dem Ende stehenden Vaters, gar nicht guttat.

Seine fünf leiblichen Kinder müssen dabei die Frage, ob Osbourne ein guter Vater war, allesamt verneinen. Das Q&A in den Extras der DVD zeigt aber ein mittlerweile gesunderes Verhältnis zumindest zwischen Ozzy und seinem 26-jährigen Sohn Jack.