Die japanische Comic-Vorlage der aktuell auf DVD, Blu-ray, Blu-ray 3D und 4k Ultra HD erschienenen Realfilmumsetzung „Ghost In The Shell“ von Rupert Sanders entstand bereits 1989 und stammt aus der Feder von Masamune Shirow.
In Deutschland wurde dieser Manga aber erst 1996 veröffentlicht, was möglicherweise mit dem Erfolg des fürs Kino produzierten, gleichnamigen Animes von Mamoru Oshii aus dem Jahr 1995 zusammenhängt.
In Folge entstanden weitere Kinofilme, Fernsehserien und Videospiele basierend auf Shirows einflussreichem Manga. Auch wenn sich der Comic, Oshiis Anime-Adaption und die Realverfilmung deutlich unterscheiden, geht es in diesem Zukunftsszenario, in dem viele Menschen mittlerweile Cyborgs sind, grundsätzlich um die Jagd auf einen kriminellen Hacker, dem es gelingt, diese künstlichen Menschen unter seine Kontrolle zu bringen.
Dem Hacker auf der Spur ist Major Motoko Kusanagi (gespielt von Scarlett Johansson), die für eine für Cyberkriminalität zuständige, geheime Abteilung des Innenministeriums arbeitet (ihr Boss wird vom japanischen Regisseur Takeshi Kitano dargestellt) und selbst ein Cyborg ist.
Dabei geht es ähnlich wie in „Blade Runner“ oder Philip K. Dicks Vorlage dazu um die Frage, ob ein künstliches Wesen noch ein menschliches Bewusstsein oder sogar eine Seele besitzt – der im Titel angesprochene „Geist in der Hülle“ –, womit sich auch Science-Fiction-Autor Isaac Asimov beschäftigt hatte.
Trotz immer wieder beindruckender visueller Einfälle gelingt es Sanders aber wie schon bei seinem Erstling „Snow White And The Huntsman“ nicht, echte Spannung zu erzeugen. Vielleicht sind auch die stark an „Blade Runner“ und „Matrix“ erinnernden Bilder, die Sanders dafür findet, inzwischen einfach zu abgestanden, denn schon die Wachowski-Geschwister waren große „Ghost In The Shell“-Fans.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #134 Oktober/November 2017 und Thomas Kerpen