GET LOST!

Never Come Back LP/CD

Für Leute, die mittlerweile sämtlich die 30 überschritten haben, gab es Mitte der Achtziger eine Band, die in Sachen Garagen-Punk das absolute Konsensding waren: die MIRACLE WORKERS. Manche gehen sogar so weit, sie als die beste Garagenband aller Zeiten zu bezeichnen, was immer dann schwer fällt zu glauben, wenn man sie selbst nie live gesehen hat.

Gitarrist der MIRACLE WORKERS war ein gewisser Robert Butler, der nach dem Ende der MIRACLE WORKERS Mitte der Neunziger in die Schweiz übersiedelte und dort mit Bands wie BISHOP'S DAUGHTER oder IN SEKT weiterhin Musik machte - wie auch in den diversen Bands von Voodoo Rhythm-Boss Beat-Man.

Und hier fängt der Kreis an sich zu schließen: Als der einstige MIRACLE WORKERS-Frontmann Gerry Mohr nach dem Ende seiner CAVEMANISH BOYS ebenfalls in die Schweiz zog, kam es, wie es kommen musste.

Mohr und Butler fingen an zusammen Musik zu machen, und nachdem mit Kat Aellen eine Bassistin gefunden hatte und Robert Chris Rosales, mit dem er bei LIGHTNING BEAT-MAN und REV. BEAT-MAN gespielt hat, als Drummer gewinnen konnte, war das Line-Up von GET LOST perfekt.

Logisch, dass dann für die Album-Aufnahmen nicht irgend ein Studio ausgesucht wurde, nein, es musste schon das Londoner Toe Rag-Studio mit Liam Watson himself als Produzent sein, und dass bei so viel geballtem musikalischem Sachverstand dann eigentlich nichts schief gehen konnte, war beinahe klar.

Und bei diesen Einflüssen überrascht auch das Ergebnis nicht weiter: GET LOST! setzen genau da an, wo Butler und Mohr Mitte der Neunziger getrennte Wege gingen, führen das Erbe der MIRACLE WORKERS fort, spielen mitreißenden, fuzzig-psychedelischen Garagenpunk der Extraklasse.

Das tun sie durchaus im Hier und Jetzt, will heißen man legt keinen großen Wer darauf, jetzt besonders altmodisch zu klingen. Ein feines Album, das einmal mehr beweist, dass Voodoo Rhythm derzeit ganz klar das heisseste europäische Rock'n'Roll-Label ist.