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GEISTER - EXODUS

Der dänische Filmregisseur Lars von Trier konnte sich spätestens in den 2000er Jahren mit Filmen wie „Antichrist“, „Nymphomaniac“ und dem Serienkillerfilm „The House That Jack Built“ von 2018 als Enfant terrible etablieren. Bevor ihm allerdings 1996 mit „Breaking The Waves“ international der Durchbruch gelang, drehte er 1994 die TV-Mini-Serie „Hospital der Geister“, die im Original „Riget“ heißt, eine Abkürzung für Rigshospitalet, womit das Reichskrankenhaus in Kopenhagen gemeint ist, Schauplatz der Serie und eines der größten Krankenhäuser Dänemarks. 1997 folgte die zweite Staffel. Eine dritte wurde aber nie umgesetzt wegen des Todes von Hauptdarsteller Ernst-Hugo Järegård 1998, der in der Serie den schwedischen Professor Stig Helmer spielt, der einen Kleinkrieg gegen das dänische Gesundheitssystem und seine Arbeitskollegen führt. Gleichzeitig werden das Personal als auch die Patienten mit übernatürlichen Phänomenen konfrontiert. Natürlich durfte man schon damals von Lars von Trier keine normale Krankenhaus-Serie erwarten, in der die Vertuschung eines Kunstfehlers noch thematisch passend ist, hinzu kommt Voodoo-Zauber, eine Verschwörung von Satanisten, die Wiedergeburt eines Arztes und die Zeugung eines von Udo Kier gespielten, grotesken Monstrums namens „Brüderchen“. Knapp 30 Jahre später kehrte Lars von Trier jetzt mit der dritten, fünf Folgen umfassenden Staffel „Geister – Exodus“ (inzwischen auf DVD und Blu-ray erschienen, sowie als Komplettbox mit allen Staffeln) zu seinen herrlich schwarzhumorigen und absurden Ursprüngen zurück. Allerdings wirkt das Ganze eher wie ein leicht variiertes Remake als eine echte Fortsetzung, ist aber immer noch deutlich gelungener als David Lynchs 2017 entstandene dritte Staffel von „Twin Peaks“, die damalige Inspirationsquelle für „Hospital der Geister“.