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FUTURAT

Incinerat

Herrlicher Krach aus dem russischen Underground. Laut, unbarmherzig und verzerrt. Tim, Artem und Artur klingen, als ob sie aus einem muffigen Keller in Seattle oder Portland kämen. Mitten in den Nineties, als Sub Pop und Amphetamine Reptile die Labels der Stunde waren. Fuzzige Gitarren, donnernder Bass und ein Schlagzeug wie ein Insekt. Erbarmungslos und stechend. Jede Menge Feedbacks, jede Menge Echos. Worum es in den Songs geht, kann ich nicht sagen. Ich kann keine kyrillische Schrift lesen und das übersteuerte Geschrei versteht man nicht. Ist auch egal eigentlich. Entscheidend ist der Vibe. Wer Bands wie METZ, MEATBODIES oder die frühen NIRVANA mag, ist hier goldrichtig. Garage-Punk- und Noise-Attacken reichen sich die Hand. Aufgenommen im bandeigenen Proberaum. Das Trio trinkt seinen Wodka in St. Petersburg und ist eigentlich ein Nebenprojekt der Post-Hardcore-Band MATERIC. Aber wie das eben so ist mit Nebenprojekten, die können ganz schnell größer werden als die Hauptband. „Incinerat“ erscheint als knallgelbes Tape beim französischen DIY-Label Echo Canyon in einer Auflage von 150 Stück oder als kostengünstiger Download via Bandcamp. Vor zwei Jahren haben FUTURAT ihr Debüt-Tape „Reality Emulation“ beim australischen Tapelabel Slime Street Records rausgebracht.