Der erste Kandidat, der mir die Ohren durchpusten darf, sind FUNERAL MARCH. Eine relativ junge, vierköpfige Band, die für mich noch am ehesten den grundlegenden Geist von Labelmacher, Studio-Maniac und DUMBELL Fronter Paul Smith transportiert.
Schwindelerregende Sechzehntel Hi-Hat-Beats rasseln an Kreissägen-gleichen Gitarren entlang und ein angepisster Gesang kläfft Kampfansagen gegen alles und jeden in ein vor Spucke triefendes Mikrofon.
Sieht und hört man sich diese Band an, weiß man: Die 80er sind wieder oder gar imme rnoch da, so wie Onkel Paul sie am liebsten mag. Die grandiose Coverversion von REAGAN YOUTH unter den acht im Schnitt unter zwei Minuten gehaltenen Liedern des selbstbetitelten Debüt-Albums zeigt schonmal die grobe Richtung an, in die der FUNERAL MARCH stylisch zieht ...
In bester 80er-Westcoast Hardcore-Punk Tradition, dank Pauls Händchen und Herz für diese Zeit und ihre Musik wunderbar authentisch daherkommend, weiß man die Worte "HALT" und "STOP" nicht einmal mehr zu buchstabieren, und das musikalische Ergebnis, tja, das tritt schlicht und ergreifend Arsch.
Man kann man sich FUNERAL MARCH mehr als gut auf einer Bühne mit den Mittelfinger-Werfern von DEAN DIRG vorstellen. Klingt nicht gleich, aber Klingt ähnlich agil, aggressiv und angepißt. Oh ja, was für ein Fest, das ich da sehe und höre, vor meinem inneren Ohr und Auge...
Bin geneigt zu sagen: Ein Absolut Ausfall-freies Release. Nein, ein Muss sogar, wenn solche Musik der Soundtrack deines Mülltonnen-Schmeisser Lebens war, ist, oder noch werden soll. Wort!
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #68 Oktober/November 2006 und Jörkk Mechenbier
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #68 Oktober/November 2006 und Mario Turiaux