Schon das Cover kann sich nicht so recht entscheiden - Nahaufnahmen eines Baumstamms werden durch Skizzen ergänzt, die mal abstrakte Formen zeigen, mal ein von Wellen durchzogenen Menschen. Tja, nicht, dass mir alles etwas sagen muss, aber rein ästhetisch wirkt das etwas halbgar und unentschlossen.
Der Eindruck setzt sich beim Hören des Albums fort - der zugegeben opulente Mischmasch aus Songwritersongs, 60er-Pop-Anleihen und Shoegaze-Elementen findet einfach nicht seine Mitte und verliert sich im Laufe der überlangen CD.
Wieder einmal zeigt sich die Schwäche, wenn ein Mastermind allein arbeitet und nur Zuarbeiter um sich schart. Wie schon die Alben von MERZ, MIRACLE FORTRESS oder ADEM gezeigt haben, wäre etwas Fokussierung hilfreich, denn auch im Falle von FUNCTION wird nicht die Balance gefunden zwischen Songs und Sounds.
Die Zutaten sind auch hier vorhanden und schön sind die einzelnen Spuren ja auch - aber weder entsteht hier etwas großes Ganzes, noch rückt das Atmosphärische so in den Vordergrund, dass es zum Selbstzweck wird.
Ist ja nicht jeder ein Sufjan Stevens. (72:54) (4)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #74 Oktober/November 2007 und Christian Maiwald