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FREAKY

Die Idee des Körpertausches in Literatur und Film ist schon ein eigenartiges Konzept und nicht sonderlich glaubwürdig. Ursprung des Ganzen scheint Mary Rodgers Roman „Verrückter Freitag“ („Freaky Friday“) von 1972 zu sein, allerdings entstand bereits 1882 Thomas Anstey Guthries Buch „Vice Versa“, in dem Vater und Sohn ihre Körper durch einen magischen Stein tauschen. Die Rechte an Rodgers Roman sicherten sich jedenfalls die Walt-Disney-Studios, die ihn dreimal verfilmten, das erste Mal 1976 mit Jodie Foster. Auf gewisse Weise könnte man auch das „Child’s Play“-Horror-Franchise zum Body-Switch-Genre zählen, in dem ein Serienmörder seinen Geist kurz vor seinem Ableben in eine harmlose Puppe transferiert und aus ihr die Mörderpuppe Chucky macht. Diese Vermischung von Horror und Körpertausch-Thematik dürfte wohl auch die Inspiration gewesen sein für Regisseur Christopher B. Landon und Produzent Jason Blum, der mit seiner Firma Blumhouse Productions schon seit einer ganzen Weile kostengünstig produzierte und kommerziell erfolgreiche Genre-Filme auf den Markt bringt. So wie auch 2017 Landons unterhaltsamen „Happy Death Day“ (die Fortsetzung „Happy Deathday 2U“ war eher nichts), eine Mischung aus Slasher-Film und „Und täglich grüßt das Murmeltier“. Seine aktuelle Horrorkomödie „Freaky“ verschmilzt nun den typischen Slasher-Film à la „Halloween“ oder „Freitag der 13.“ mit „Verrückter Freitag“. Denn hier tauscht ein berüchtigter Serienmörder mit Hilfe eines magischen Dolchs den Körper mit einer Schülerin, was zu amüsanten Persönlichkeitsveränderungen führt, wenn der ehemals blutrünstige Killer (Vince Vaughn) sich wie eine neurotische Teenagerin aufführt. Weniger gelungen sind allerdings die Versuche, der angenehm schrägen Horrorkomödie mit unpassender Seifenoper-Dramatik mehr Ernsthaftigkeit zu verleihen.