„Sihr“ ist ein „folklore manifesto for a devastated planet“ und das Album kanalisiert seine kolossale Schubkraft gleich in seinem Opener. Die prismatische Auffächerung der Percussions und der frontale Drang der restlichen Instrumente entführen in eine klangliche Welt, in die man sich stilistisch orientierungslos werfen kann, um sich erwartungsfroh allein dem instrumentalen Sound hingeben zu können. Das Quartett, darunter Mitglieder von OISEAUX-TEMPÊTE und KARKHANA, entwickelt wirbelsturmartige Musik mit perkussivem Equipment (Darbuka, Bendir, Glocken), analogen Synthesizern und elektrischen Saiteninstrumenten (Bass, Gitarre, Oud). Sowohl die Rhythmik als auch die sich langsam aus dem perkussiven Grundgerüst herausschälenden Melodien orientieren sich an nahöstlichen Musiktraditionen. „Sihr“ ist in seiner experimentellen Verfremdung herausragend. Benoît Bel hat das wilde, improvisierte und helle Leuchten eingefangen, das während des dreitägigen Aufnahmeprozesses die Spannung in der umliegenden Hemisphäre erhöht hat.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #175 August/September 2024 und Henrik Beeke