FRANK BLACK

93-03 CD

Ich dachte zwar, ich würde mal zwei Monate lang von einer neuen Frank Black-Platte verschont, da erscheint doch zufälligerweise ein "Best Of" des ehemaligen PIXIES-Frontmannes, wenn man deren Reunion als eher temporäres Ereignis versteht.

Der berühmt-berüchtigte Karriereüberblick also mit 22 Tracks plus einem versteckten neuen Song vom kommenden Album. Die ersten vier Songs, "Los Angeles", "Ten percenter", "Czar" und "Old black dawning", sind auch noch richtig klasse, stammen sie doch von Blacks erster, durchweg guter 1993er Solo-Platte, was Besseres hat der Mann niemals mehr gemacht, zumal er da noch nicht völlig den Kontakt zum PIXIES-Sound verloren hatte und hier CAPTAIN BEEFHEART/PERE UBU-Mitstreiter Eric Drew Feldman beteiligt war.

"I want to live on an abstract plain", "Calistan", "Speedy Marie", "Headache" und "Freedom rock" vom 1994er Nachfolger "Teenager Of The Year" gehen auch noch okay, wobei sich Black hier schon deutlich konventioneller präsentiert und offenbar von einem komischen Singer/Songwriter-Virus befallen ist, was seitdem alle seine Platten auszeichnet.

Mit "The Cult Of Ray" war Black aber bereits 1996 an einem seltsamen Tiefpunkt angekommen, denn der redundante Radiorock der Platte konnte höchstens Besucher irgendwelcher Riesenfestivals begeistern.

Seitdem produziert Black leider nur noch Platten, die den einen oder anderen durchaus sehr schönen Song besitzen, aber wirklich in keinster Weise die Brillanz der frühen PIXIES - auch die hatten nach "Doolittle" ihren Zenit überschritten - oder seiner ersten Platte besitzen, halt Rockmusik für eher anspruchslose Gemüter, die höchstens noch durch Blacks charakteristischen Gesang eine besondere Note bekommt.

Wer also bereits diverse Black-Platten im Schrank stehen hat, braucht diese Compilation sicherlich nicht, ansonsten würde ich eher die Anschaffung von dessen ersten beiden Platten empfehlen.

Und der neue Song "Threshold apprehension" klingt überraschenderweise doch wieder verstärkt nach den PIXIES, vielleicht kann uns Black ja doch noch mal wirklich überraschen.