FOXYGEN

... And Star Power

Mit ihrem zweiten Album „We Are The 21st Century Ambassadors Of Peace & Magic“ hatte das Multi-Instrumentalisten-Duo FOXYGEN den Retro-Classic-Rock-Tendenzen in der amerikanischen Indie-Szene mit ihrem leicht schizophrenen Mix aus frühen Stones und VELVET UNDERGROUND ein weiteres, durchaus originelles Teilchen hinzugefügt.

Dabei erwiesen sich Sam France und Jonathan Rado als clevere Songwriter und Arrangeure, für die LoFi nicht nur produktionstechnische Selbstkasteiung war, sondern ästhetisches Stilmittel, wodurch ihre verspielter Sixties-Pop sogar erstaunlich zeitgemäß klang.

Selbstüberschätzung oder wahres Genie nötigte FOXYGEN jetzt offenbar dazu, ein 82-minütiges Doppelalbum mit 24 Stücken aufzunehmen, die wie in einer Art Suite auf vier Themenkomplexe verteilt wurden.

Also die Königsdisziplin des Konzeptalbums, die FOXYGEN sogar bravourös meistern, indem sie dem Hörer eine avantgardistisch zerstückelte Zitatcollage präsentieren, durchaus songorientiert und um eingängige Melodien bemüht, aber offenbar mehr daran interessiert, lustvoll und opulent Stilfragmente der Sechziger und Siebziger übereinander zu stapeln, bis hin zum Synthpunk von SUICIDE.

Wären FOXYGEN damals in Andy Warhols The Factory oder im CBGB aufgetreten, würde man sie heute vielleicht in einem Atemzug mit VELVET UNDERGROUND nennen, aber so müssen sie sich leider damit abfinden, als geschickte Kopisten wahrgenommen zu werden, die einen aber immer wieder in Erstaunen versetzen können.