FOUNDATION

When The Smoke Clears

Atlanta Straight Edge, das nenne ich mal eine Ansage. Mittlerweile sind Straight-Edge-Bands wieder eine Seltenheit geworden verglichen mit vor drei Jahren, als es ein regelrechter Trend war und es eine Masse an Edge-Bands gab.

2011 heißt es „SxE isn’t cool anymore!“ oder was auch immer. Jedenfalls liegt mir hier das dritte Output von FOUNDATION aus Atlanta, Georgia vor. Nach zwei Singles gibt es jetzt die erste CD auf dem allseits belieben Label Bridge Nine.

Nach den letzten, eher semi-guten Releases des Labels haben sie mit „When The Smoke Clears“ seit langem wieder eine echte Perle veröffentlicht. Nach der letzten FOUNDATION-Tour hatte ich ein mittelmäßiges Bild von der Band und die 7“s konnten mich nicht wirklich überzeugen, trotz der ganzen Lorbeeren, welche von allen Seiten verteilt wurden.

Aber der Longplayer hat es echt in sich. Schwerer schleppender, Mosh-infizierter Neunziger-Straight-Edge-Hardcore mit starken Einflüssen von CHORUS OF DISAPPROVAL, EARTH CRISIS und STRIFE.

Harte, aggressive und teilweise verzweifelte Vocals passen wie die berühmte Faust aufs Auge zu der Musik. Vor 15 Jahren nannte man das New School, heute sage ich einfach Hardcore. Auch die Lyrics sind Neunziger-lastig.

Soll heißen, sehr durchdacht, mit Rebellion durchsetzt, was in den letzten zehn Jahren in der HC-Szene eher Seltenheit geworden ist. Gleich bei dem Opener „Purple heart“ wird der Aufruf zur Revolte gegen eine „kühle“ und ignorante Gesellschaft ausgerufen.

Bei „A thousand ways“ werden konservative Lebenswege inklusive Religion beleuchtet. „Use your head“ heißt hier das Motto, denn es sind alles andere als plumpe Phrasen und man sollte doch seinen Kopf einschalten.

Hier und da blitzt auch ein wenig NO WARNING durch. Also ich sehe kleine verschwitze Clubs, vollgepackt mit Kids, welche nach der dritten Ansage „Side to side, motherfuckers!“ den Laden endgültig auseinandernehmen.