FOREVER AND A DAY

The Art Of Creation Cd

LA LA LA LA LAAAHH! Und mal wieder eine Band, die versucht ihren massenweise produzierten 08/15-Rock an den Mann zu bringen und diesen dann noch unter dem Etikett Emorock zu verkaufen. So weit, so durchschnittlich.

Wer bei Emorock (Achtung, dieser Begriff stand so im Info!) die Glocken läuten hört und an Genregrössen, wie JIMMY EAT WORLD, ELLIOT oder gar die GET UP KIDS denkt, sollte das ganz schnell wieder vergessen, sonst ist die Enttäuschung beim Hören dieser Platte noch grösser.

Die Jungs aus Coral Springs, Florida treten zwar im fett produzierten Gewand an und ich will den Musikern auch nicht absprechen, dass sie ihr Handwerk nicht verstehen, aber dem Debütalbum (nach der EP "Where has all the passion gone?") fehlt einfach das gewisse Etwas.

Hier werden halbgare Balladen ("Silent Star") dargeboten und meistens gerockt. Aber wie! Ich habe das Album jetzt viermal gehört und es ist nichts hängengeblieben. Die Songs sind einfach zu beliebig und langweilig und mit jedem Hören geht mir der amateurhafte Gesang mehr auf die Eier.

Der Sänger ist nämlich das größte Manko der Band. So ein derart schmaler, flachbrüstiger Gesang war mir bisher nur von deutschen Vorstadt-Pathosrockern bekannt. Das ganze ist vielleicht vergleichbar mit rockigeren MATCHBOX 20.

Lasches Geschrubbe mit der beliebten Halbakustischen und dazu ein penetranter Gesang, der nie innehält und ständig im Vordergrund nach Anerkennung heischt. Hinzu kommt die nervende Art der Jungs, sich in Szene zu setzen.

Das komplette Booklet ist mit Fotos der Jünglinge zugepflastert. Aus und in allen Positionen wird in die Kamera gegrummelt. Pseudoresignation deluxe! Und ohne jetzt oberflächlich oder unsachlich klingen zu wollen, aber das Käsegesicht von Sänger singt so, wie er aussieht, auch, wenn ihm schon ein männlicher Kinnbart wächst, denn wir auf 367 Fotos bewundern dürfen.

Lassen wir die Band lieber noch ein bisschen im Proberaum verweilen, wo sie Hooks einstudieren, während der Sänger Gesangsstunden nimmt und schauen wir mal, was in zwei, drei Jahren dabei rumgekommen ist.