In Zeiten von Gute-Laune- und Optimismusmarketing müsste "Licht vergeht" von FLIEHENDE STÜRME eigentlich auf den Index gesetzt werden, wegen Volksentmutigung oder so ähnlich. Gut, einem suizidgefährdeten Menschen würde ich diese Platte nicht unbedingt empfehlen, denn das sechste Album der Stuttgarter Formation, die aus den 1983 aufgelösten CHAOS Z hervorging, besticht mal wieder mit bedrohlichen, hoffnungs- und illusionslosen Texten, die keinen Zweifel daran lassen, dass das Leben und die Welt untrennbar mit Leiden verbunden sind.
Dazu unterstreichen eingängige, gleichmäßige Melodien ohne Höhen und Tiefen die apathische Atmosphäre der Platte. Die Band um Sänger Andreas Löhr adäquat einem Musikstil zuzuordnen ist schwer, beim Auseinanderdröseln der Stücke würden wahrscheinlich Wave, Punk und ein Quäntchen Gothic übrig bleiben.
Faszinierend, dass diese Mischung so funktionieren kann, gibt es doch immer noch viel zu viele lächerliche Bands, die ihre aussagelosen Texte mit tiefen Prollstimmen zu paaren versuchen und das Ganze mit Hintergrundbässen anreichern.
Nein, Angst mit "Licht vergeht" eine solche Platte in die Hände zu bekommen muss man ganz sicher nicht haben. Eher Lust an die Wand zu starren und der Welt zu zweifeln. (46:03) (08/10)
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