Chicagos neueste Sehenswürdigkeit nebst Michael Jordan wird uns via Roadrunner Records spendiert: FIVE POINT O. Das Sextet zählt im Schnitt gerade mal 20 Lenze, was einen bei genauerer Betrachtung der Musik bzw.
um genauer zu sein bei den lyrischen Ergüssen auch nicht weiter verwundert. Das soll jetzt nicht heißen, dass FIVE POINT O kein gutes Album abgeliefert hätten, aber das ganze kommt mir doch zu sehr "Teenager kiffen und philosophieren"-mäßig aus texlicher Sicht daher.
Frieden, Freiheit, Sonnenschein, Geistwesen, tralala... jaja Charlies Familie hinterläßt immer noch so seine Spuren. Musikalisch bietet man im Gegensatz dazu eine kleine erfrischende Brise im zertrampelten Nu-Metal-Lager.
So bedient man sich eher im Gothrock/Deathmetal/Emo-Sujet mit FAITH NO MORE als übergroßem Vorbild. Stücke wie "Double X Minus" und "Untitled" gefallen recht gut, sind vorallem auch recht abwechslungsreich, während der Rest doch zu sehr einheitlich daher schlabbert.
Sänger und Jungspund Daniel Struble trällert und grindet abgrund tief nur so rum, was in Anbetracht der Musik mich eher an alte GATHERING mit Baggypants erinnert. FIVE POINT O kommen dabei recht unprollig und sympathisch rüber, was den einen oder anderen kleinen Durchhänger auf ihrem mittlerweile zweiten Album verzeihen läßt.
Aber meiner Einer fühlt sich aufgrund der "hoch philosophischen" Texte doch ein wenig zu alt dafür - oder im Augenblicke der Rezension zu unhigh. Ist mir aber trotzdem lieber als die wandelnde Muppetshow.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #47 Juni/Juli/August 2002 und Uwe Kubassa