Foto

FIREPÖWER

Death Comes Quick

In den vergangenen paar Jahren finde ich immer wieder erstaunlich, wie viele gute neue Bands aus Australien kommen. Besonders gefällt mir daran, dass diese jungen Bands wilden, frenetischen und vor allem frischen, dreckigen Punk mit einer heftigen Kante des typischen australischen Asi-Rock spielen. Vieles hört sich total spontan und oftmals einfach auch unerhört dreist an, was da fabriziert wird. Und spielen können sie langhin, die Aussies! Unter diesen australischen Veröffentlichungen gibt es nun aber auch einen ganz anderen Schnack – den perfekt gespielten Streetrock’n’Roll-Hardrock. FIREPÖWER begannen als Projekt von Alistair White von MARCHING ORDERS und RAZORCUT und Bevynn Wilkerson von RUST und THE CORPSE, die nach kurzer Zeit gemerkt hatten, dass sich FIREPÖWER besser entwickeln als erwartet, woraufhin ein komplettes Line-up zusammengestellt wurde. Es gibt ein paar sehr gelungene Songs auf dieser LP, wie zum Beispiel den sehr stark nach D.O.A. klingenden Titeltrack „Death comes quick“, aber dann folgen immer mehr zwar sehr gut gespielte, aber aus meiner Sicht langweilige Hardrock-Songs, die perfekt zu Biker-Partys passen würden, wo es ganzes Schwein am Spieß zu essen gibt und sich halbnackte Frauen sinnentleert an Stangen räkeln. Dazu gibt es durch die Bank Texte, die das Verbrecher-Dasein verherrlichen , die von imaginären Outlaws handeln, die sich durchschlagen, wie bei „Shotgun man“, „Dead man walking“, „The hangman“, „Burnout blues“ oder „We’re the lowlives“. Und so eine schlimme Ballade wie „Watchers in the sky“ möchte ich nie wieder hören – das ist so, als ob man sich in den tiefsten Südstaaten der USA auf einer Weihnachtsfeier wiederfinden würde. Zwei, drei gute Songs sind auf der LP schon drauf, aber hau mir ab mit so was.