FENNESZ

Bécs

Mit „Seven Stars“ erschien zwar 2011 noch eine EP mit vier Stücken des österreichischen Laptop-Gitarristen Christian Fennesz, sein letztes komplettes Album „Black Sea“ liegt allerdings schon sechs Jahre zurück.

Eine willkommene Rückkehr, denn vor dem Wust redundanter Electronica-Künstler hat der Österreicher schon immer eine besondere Stellung eingenommen, zum einen durch die Betonung gitarrenorientierter Klänge in einem Elektronik-Umfeld, zum anderen durch seine Kollaborationen mit internationalen Größen wie Jim O’Rourke, David Sylvian oder Ryūichi Sakamoto, die Fennesz’ eigenwillige Ambient-Drone-Musik als echte Bereicherung zu schätzen wussten.

Sein neues Album „Bécs“ zeugt ebenfalls wieder von dessen Ausnahmestellung, denn die sieben Stücke sind ungemein atmosphärische, sich ständig verändernde und dementsprechend schwer fassbare Kunstwerke.

Deren Mittelpunkt ist Fenneszs’ erstaunlich rauhes Gitarrespiel, das umflossen wird von harmonischen Soundscape-Teppichen, ebenso wie von dissonanteren Momenten. Insofern steht „Bécs“ in Sachen Nachhaltigkeit „Black Sea“ in nichts nach, ein erneut überaus komplexes und verschachteltes klangliches Universum mit hohem Abstraktionsgrad, das virtuos und ästhetisch analoge und digitale Welten miteinander verbindet.