FEDERATION X sind nicht unbedingt die typische Garageband, die man von Estrus erwarten würde, dennoch ist "Rally Day" ihre bereits dritte Platte für das Label. Und auch wenn ich die beiden anderen Platten hier irgendwo rumfliegen haben, sind FEDERATION X nie wirklich in mein Bewusstsein vorgestoßen, warum auch immer.
Auf "Rally Day" klingt das Trio aus Yakima, WA jedenfalls mehr wie eine Hardrockband, die in fast schon abstrakter Form einen reduzierten bzw. fast primitiven Riff-lastigen, doomigen Gitarrensound produziert, der mehr mit den FUCKING CHAMPS als dem sonstigen Programm des Labels zu tun, wobei Estrus Dave Crider ja schon bei den DT'S seine Liebe für 70er Hardrock bewiesen hatte.
Zu Beginn weiß man allerdings nicht so recht, was man von dieser neuen FEDERATION X-Platte halten soll, die mit ihren deutlichen Bezügen zu BLACK SABBATH, den MELVINS und konventionellem Stonerrock wie FU MANCHU letztendlich kein wirklich klares Bild vermittelt.
Zelebriert wird in jedem Fall das Instrument Gitarre, und FEDERATION X gelingt mit doch eher rudimentären Songstrukturen ein eigenständiger hypnotischer Umgang mit Rockklischees. "Rally Day" mag dabei weit von einem wirklichen Meisterwerk entfernt sein, aber der rohe Sound des Albums transportiert eine authentische Unmittelbarkeit, die man eigentlich nur sympathisch finden kann, und die dann doch vielschichtiger ist, als man im ersten Moment annimmt.
(07/10)
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