Mittlerweile hat das Trio aus dem lombardischen Städtchen Cantù neun Alben eingespielt und dabei eine Metamorphose durchgemacht. Gab’s früher noch deutliche Glam- und Bovverrock-Einflüsse – hallo GIUDA! –, sind sie mit dem aktuellen Werk „Endless Beat“ nun bei lupenreinem 1950s-Rock’n’Roll angekommen. Daran hat vor allem Pianomann und Leadshouter Fat La Rocca seinen Anteil. Er bearbeitet die 88 Tasten derart wild, dass zwangsläufig Erinnerungen an „Killer“ Jerry Lee Lewis oder auch Little Richard aufkommen, und wenn’s noch etwas manischer sein darf, sogar an Bunker Hills „The girl can’t dance“. Der etwas düstere Unterton vermittelt zudem die latente Aggression von JIM JONES REVUE. Zehn Songs finden sich auf dem neuen Langvinyl, allesamt Band-Originale, und die Zusammenstellung funktioniert von der ersten bis zur letzten Minute. Alles ist enorm tanzbar, selbst wenn bei den beiden schmusigen Tearjerker-Balladen „Broken hearted heaven“ und „Getting over you“ etwas Druck vom Kessel gelassen wird. Hier wird allerdings niemals puristischer Retro-Rock’n’Roll geboten, FAZ WALTZ wissen genau, wie man einen guten Song auf die absolut nötige Essenz zusammendampft. Kein Ton zu viel, keinerlei Schnörkel, aber maximale Leidenschaft.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #129 Dezember16/Januar17 2016 und Dirk Klotzbach
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