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FAUST

Punkt.

Anlässlich des fünfzigsten Geburtstags des 1971 erschienenen ersten Albums von FAUST, einer der wahrscheinlich einflussreichsten deutschen Krautrock-Bands, veröffentlichte Bureau B im Oktober letzten Jahres eine 8CD- und 7LP-Box, die sämtliches Material der Schaffenszeit von 1971 bis 1974 enthielt, neben dem selbstbetitelten Debüt waren das die Alben „So Far“, „The Faust Tapes“ und „Faust IV“. Sowohl CD- als auch LP-Box waren erstaunlicherweise flott vergriffen, wobei der geneigte FAUST-Fan unterschiedliche Versionen dieser Veröffentlichungen schon lange im Schrank stehen haben dürfte. Für Mehrwert sorgte hier allerdings auf zwei Discs zahlreiches unveröffentlichtes Material, neben den Aufnahmen für ein nie erschienenes Album (das hier den Titel „Punkt.“ trägt), die 1974 in Giorgio Moroders Münchner Musicland Studios nahezu im Ur-Line-up entstanden. Dieses Album hätte nach „Faust IV“ von 1973 ebenfalls wieder bei Virgin erscheinen sollen, aber Richard Branson hatte wohl die Schnauze voll von den unverkäuflichen Deutschen, und weigerte sich, die horrenden Studiokosten zu übernehmen, seitdem schlummerten die Mastertapes in irgendeinem Archiv. „Punkt.“ wurde jetzt noch mal separat auf CD und LP veröffentlicht, und das zu Recht, denn es handelt sich hier um eine der vielleicht besten und in sich stimmigsten Platten der Ur-Fäuste voller mystischer Klänge. Daran zeigt sich auch noch mal der Einfluss von FAUST auf spätere Industrial-Bands, die sich hier in einem Spannungsfeld aus Improvisation und konventionellen Rockstrukturen bewegen, was von Beginn an genau die Form von Magie erzeugt, ohne die solche Musik nicht funktionieren und wirkungslos verpuffen würde.