Live-Aufnahmen sind ein zweischneidiges Schwert. Auf der einen Seite offenbart sich die Qualität einer Band meist erst bei ihren Auftritten. Auf der anderen Seite leiden die Aufnahmen von Live-Shows darunter, dass sie komplett der visuellen und atmosphärischen Seite des Abends beraubt wurden und zudem soundtechnisch oft schwächer sind als Studioaufnahmen.
FATSO JETSON finden auf „Live At Maximum Festival“ einen guten Kompromiss zwischen Sound und Authentizität. Die als Pioniere des Desert Rock geltende Band aus Palm Desert, Kalifornien bringt bei ihrem Mitschnitt vom italienischen Maximum Festival 2013 eine ausgewogene Mischung von Stücken ihres bisherigen Schaffens inklusive eines mir unbekannten Songs.
Die Live-Versionen entsprechen weitestgehend denen aus dem Studio und der Sound ist transparent, druckvoll und rauh. Zwischen den Songs gibt es ein paar unspektakuläre Ansagen samt Publikumsreaktionen und es ist herauszuhören, dass das Set auf die Highlights zusammengeschnitten wurde.
Trotz allem bleibt aber die Frage, warum die Band nach nur sechs Jahren ein zweites Live-Album veröffentlicht. Möglicherweise weil Festivalveranstalter und Label die gleichen Personen sind und sich hier die Möglichkeit einer neuen Platte ohne großen Aufwand bot.
FATSO JETSON hätten sich wahrscheinlich mit einem neuen Studioalbum einen größeren Gefallen getan.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #49 Dezember 2002/Januar/Februar 2003 und Joachim Hiller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #129 Dezember16/Januar17 2016 und Wolfram Hanke
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #113 April/Mai 2014 und Jörg Rosenbaum