Als „elder statesmen“ der Musikszene von Phoenix, Arizona werden Michael Cornelius (guitar), Tom Reardon (bass, vocals) und Bobby Lerma (drums) von ihrem Label bezeichnet, sicher mit einem ironischen Lächeln, das man sich dazudenken muss, genau wie bei der Genrebezeichnung, die von der Band kommt und „Post-Skate-Punk“ lautet.
Ich mag ja keine hochtrabenden Vergleiche, aber ich behaupte, kämen die Herren aus Washington, D.C., vielleicht würde man ja bei Dischord doch noch mal schwach und veröffentlichte eine Platte einer neuen Band.
„Lesson Number One“ war 2011 das erste Album, 2012 folgte „All About Everything“, 2014 „Steps And Processes“, alle auf AZPX Records. „Heavy Lifting“ ist nun der vierte Longplayer, auf neuem Label, und THE FATHER FIGURES packen mich gleich: Sie machen so was wie „Akustik-Hardcore“, sie sind druckvoll und wütend, dabei aber eher leise – ein Oxymoron irgendwie, aber anders nicht zu beschreiben.
FUGAZI als Vergleich anzubringen ist ein Risiko, an anderer Stelle haben sie was von den, pauschal gesagt, „frickeligen“ SST-Bands à la SACCHARINE TRUST. Vielleicht ist diese gezügeltere, eher unterschwellige Aggressivität ja das, was hier mit „Post-Skate-Punk“ beschrieben werden soll.
Klasse Band, die man spätestens jetzt entdecken sollte. Sehr schönes Artwork, leider sind die Texte in quasi unleserlicher Schrift gesetzt.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #133 August/September 2017 und Joachim Hiller