Bei Faten Kanaan handelt es sich um eine in Brooklyn, NY ansässige Komponistin mit einem Faible für analoge Synthesizer und ätherische Soundscapes. „Afterpoem“ ist ihr fünftes Album und das zweite auf Fire Records nach „A Mythology Of Circles“ von 2020. Die rein instrumentalen, minimalistischen Stücke von „Afterpoem“ erinnern bisweilen an die späten TANGERINE DREAM, Wendy Carlos, Brian Eno, Philip Glass oder CLUSTER, auch wenn Kanaans Kompositionen trotz einer gewissen Melodiösität und interessanten Klängen insgesamt etwas zu diffus und spannungsarm bleiben, vor allem wenn Ambient-Strukturen das Klangbild bestimmen. Wie bei vielen aktuellen Releases dieser Art fehlen einfach wirklich charakteristische Elemente, wobei man Kanaan auf jeden Fall zugutehalten muss, mit echten analogen Klangerzeugern zu arbeiten und sich nicht mit austauschbaren digitalen Helfern zu begnügen.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #166 Februar/März 2023 und Thomas Kerpen