Auf den ersten Blick strotzen die Songs der fünf Kanadier nicht gerade vor Innovation, aber nichtsdestotrotz wurde die Gruppe von Alternative Press letztes Jahr zur besten Band ohne Vertrag gekürt. Victory nutzt also die Werbung und stellt sich ein weiteres lauferprobtes Pferdchen in den Stall.
FAREWELL TO FREEWAY sind die letzten drei Jahre immerhin unermüdlich auf Tour gewesen und konnten sich bereits in Eigenregie eine Fangemeinde erspielen. Spätestens nach dem vierten Song muss man aber die böse Zunge etwas zügeln, denn die Nordamerikaner wissen durchaus, wie man Powerchords von solcher Brachialität austeilt, dass selbst der letzte Kritiker auf das nächste Leadriff wartet, welches den melodischen Anteil der Tracks ausmacht.
Stakkatogeballer kommt auch nicht zu kurz, und wenn man von dem leider inzwischen so überstrapazierten dauernden Singsang absieht, weiß "Definitions" durchaus zu gefallen, auch wenn einem beim Opener "Sound minds" die Füße einschlafen.
Etwas weniger Zuckerguss und etwas mehr Hardcore wäre schön gewesen, schließlich war Victory ja mal ein Hardcore-Label. Ein Album ohne große Höhen und mit vielen Längen. (6)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #78 Juni/Juli 2008 und Thomas Eberhardt
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #94 Februar/März 2011 und Andreas Kuhlmann
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #86 Oktober/November 2009 und Thomas Eberhardt