FARANG

Sehnennaht

Ein elektronisches Musikprojekt eines diplomierten Lehrers für Konzertgitarre, kann das funktionieren? Als ich die CD nach den ersten Hörproben und Durchläufen zur Seite legte, beschlich mich das Gefühl, es hier mit etwas „Gutgemeinten“ zu tun zu haben.

Das Ganze hörte und fühlte sich unfertig und inkonsequent an. Technisch ist alles soweit im grünen Bereich und auch musikalisch bewegt es sich innerhalb der Genregrenzen: Ambient, Soundtrack, Neoklassizismus und experimentelle Elektrotechnik.

Industrial ist für mich was ganz anderes, sorry, aber da habe ich eine „Oldschool“-Erziehung genossen. Was auffällt, ist das doch sehr einfallslose und gebrochene Drumprogramming. Nach ausführlichem Studium der Infobeilage weiß ich nun auch warum, denn Gitarristen sind einfach keine guten Rhythmusarbeiter, und überhaupt wundert es mich, dass ein fachlich ausgebildeter Gitarrist sein, so sollte man jedenfalls annehmen, „Lieblingsinstrument“ nicht in seine Musik einfließen lässt.

Aber es gibt ja Menschen, die tanzen auf mehreren Hochzeiten und schaffen es, unterschiedlichste Interessen voneinander zu trennen, ohne dass es der Kreativität Abbruch tut. Leider gehört Stefan Schmidt nicht dazu und somit bleibt FARANG nur eine nette Randnotiz im großen digitalen Stromuntergrund.