Brooklyn muss ein weiteres Mal als Keimzelle für eine junge Rockband mit Kunsthochschulbackground dienen, die auf ihrem zweiten Album mit seltsamen Crossover-Versuchen Genrekonventionen auf den Kopf stellen will.
Zu den schlimmeren Vergleichen gehört dabei Andrew W.K. mit seinem bastardisierten Hardrock, mir fallen da noch eher TORCHE mit ihrem Doom-Pop oder die überdrehten Metal-Soli der leider nicht mehr existenten FUCKING CHAMPS ein, was FANG ISLAND songwriterisch dann allerdings insgesamt auf CHEAP TRICK und FLEETWOOD MAC zurückführen.
Denn letztendlich sind FANG ISLAND eine waschechte Popband, deren Gitarrensound nie richtig hart oder aggressiv wird, und die mit hübschem Harmoniegesang und möglichst hymnischen Songs aufwarten.
Das macht Spaß und klingt auch richtig gut, nur bleiben einem FANG ISLAND dabei wirklich erinnerungswürdiges Material schuldig, denn ihre durchaus vorhandene Brillanz scheint sich in einem stilistischen Spagat und einem möglichst voluminösen Sound zu erschöpfen.
Sicherlich mehr, als manch andere Band zu bieten hat, möglicherweise aber zu wenig, um einen längerfristig so mitzureißen wie etwa die grandiosen TORCHE.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #104 Oktober/November 2012 und Thomas Kerpen