EX-GIRL

Endangered Species CD

In Europa dürfte das japanische Trio EX-GIRL bislang noch ziemlich unbekannt sein, und daran hat auch die Tatsache nichts geändert, dass Mike Patton sie anno 2000 im Vorprogramm von FANTOMAS plazierte und etwas später ihr Album "Back To The Mono Kero" veröffentlichte.

Davor hatte die 1997 gegründete japanische All Girl-Gruppe trotz ihrer recht kurzen Existenz schon drei Alben veröffentlicht, die aber wohl nur in Japan erschienen. In Kalifornien jedenfalls bekamen EX-GIRL schon recht früh Airplay und erreichten eine gewisse Bekanntheit, und nach Ipecac sind EX-GIRL mit ihrer neuen Scheibe jetzt bei Alternative Tentacles gelandet - eine logische Konsequenz, ist Biafra doch wie Patton schon lange ein Freund von "incredibly strange music" - eine Kategorie, die auch nach dem mehrfachen Durchhören dieser Platte mehr als angemessen erscheint.

Wenn man EX-GIRL angesichts der unglaublichen Weirdness ihrer Musik nun instinktiv mit extravaganten Formationen wie MELT BANANA, RUINS oder BOREDOMS vergleicht, so ist das nur beschränkt sinnvoll, denn wo die Genannten sich doch eher dem Lärm verschrieben haben, sind EX-GIRL extrem seltsamer Pop zwischen Asien-Oper und New Wave.

Selten eingängig wie bei "Venus vs. Gas Onna", aber auch nicht unharmonisch, sondern eine wirklich unbeschreibliche Mischung aus zappaesker "Bohemian Rhapsody" gekreuzt mit TUBEWAY ARMY und Klaus Nomi - "hearing is believing", möchte man hier raten.

(49:37) (09/10)