Dies ist das nunmehr dritte Album der Power-Popper aus New Jersey, die sich tatsächlich gegenüber ihren ersten beiden Werken noch zu steigern vermochten und mit "Good to be alive" eine der besten Pop-Scheiben des Jahres vorlegen.
Getragen von unwiderstehlichen, mehrstimmigen Harmoniegesängen, powern die vier durch die zwölf Songs des Albums und versuchen ihrem Vorhaben, den perfekten Popsong zu schreiben, so nahe wie möglich zu kommen.
Freunde der komplexen, weniger verqueren Songs von WEEZER und natürlich von FOUNTAINS OF WAYNE werden an EVELYN FOREVER ihre helle Freude haben. Natürlich mangelt es nicht an musikalischen Verbeugungen vor ihren großen Vorbildern, und so fühlt man sich gelegentlich an Bands wie die BEACH BOYS, CHEAP TRICK aber auch die unzähligen "One hit wonder"-Garage-Combos der Sixties erinnert.
Allerdings erscheinen all diese Einflüße in einem neuen Gewand, das bevorzugt von den US-College-Bands unserer Tage vorgeführt wird. Von Retro-Pop kann also hier keine Rede sein, vielmehr servieren uns EVELYN FOREVER eine Art Frischzellen-Kur in Sachen Popmusik ohne dabei jedoch ihreUrsprünge zu verleugnen.
Dies ist moderner Power-Pop (obwohl ich das Wort modern hasse!) und nicht mit handelsüblichem Pop-Punk zu vergleichen. Schnelligkeit spielt hier keine Rolle, dafür aber ausgereiftes Songwriting und eine Gitarrenpräsenz der Extraklasse.
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© by Ox-Fanzine - Ausgabe #44 September/Oktober/November 2001 und Ritchie Apple