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ETT DÖDENS MASKINERI

Det Svenska Hatet

Sonnengelb ist so ungefähr die unpassendste Vinylfarbe für diese Platte, schwarz wäre angemessener gewesen. „Det Svenska Hatet“ ist ein programmatischer Titel, denn „Der schwedische Hass“ ist eine brutale thematische Klammer. Der schwedischen Selbstgefälligkeit soll die Maske vom Gesicht gerissen werden: Schweden, ein offenes und tolerantes Land? Die vierköpfige Band ETT DÖDENS MASKINERI aus Falun sieht da eher Rassismus und soziale Segregation, Geschichtsrevisionismus und Markthörigkeit – „Sklaven unter der Marktwirtschaft“, „Slavar under marknadsekonomin“ heißt einer der Songs. Die zwölf Stücke sind alle mit schwedischen Texten versehen, auf dass die Botschaft im eigenen Land auch ankommt, aber die Message wird auch für nicht des Schwedischen Mächtige schnell klar. Erscheinungsdatum war passend der 30.11., der Todestag von König Karl XII., der seit langem schon von den schwedischen Rechten als „Feiertag“ begangen wird. Die Texte sind inhaltsschwer, im englischen Presse-Beiblatt wird der Kontext erläutert, zumindest eine englische Erklärung auf dem Textblatt der in einem dicken Klappcover kommenden LP hätte man aber leisten können. Die Band selbst sieht sich (zu Recht) in der Tradition von Schwergewichten wie SKITSYSTEM, DISFEAR und TOTALITÄR, schätzt aber auch die Melodien von ASTA KASK und STREBERS, und wer als Fan jener Bands an dieser Stelle schon Speichelfluss bekommt, sollte sich auf seine Instinkte verlassen: ETT DÖDENS MASKINERI machen ihre Sache verdammt gut und haben ein exzellentes Album abgeliefert.