ERRORS OF THE HUMAN BODY

Eron Sheeans Spielfilmdebüt „Errors Of The Human Body“ ist ein gelungenes Beispiel dafür, wie man mit originellen Ideen und überzeugenden Darstellern aus wenig sehr viel machen kann. Nämlich einen Film, der nicht grundlos mit dem Frühwerk von David Cronenberg verglichen wird, bedingt durch seine um Realitätsnähe und psychologische Plausibilität bemühte Verbindung aus Science-Fiction und Horror, ohne dass sich der mit kühlen Bildern aufwartende Wissenschafts-Thriller in den üblichen Genre-Konventionen verfangen würde.

Der exzellente kanadische Darsteller Michael Eklund, den man aktuell als Bösewicht in dem eher mäßigen „The Call“ sehen konnte, spielt in „Errors Of The Human Body“ einen renommierten amerikanischen Genforscher, der an ein Institut für Genetik in Dresden berufen wird, wo er hofft, seine in den USA ins Stocken geratene Forschung weiterführen zu können.

Diese diente vor allem dem Ziel, den mysteriösen Gen-Defekt zu erforschen, an dem sein Sohn starb. Stattdessen wird er selbst zum Versuchskaninchen für ein neu entdecktes Regenerations-Gen, das die Menschheit von Krankheit und Altern befreien könnte.

Über weite Strecken ist „Errors Of The Human Body“ erst mal eine Charakterstudie über einen getriebenen, traumatisierten Mann, der die Grenzen der Wissenschaft schmerzhaft am eigenen Leib erfahren musste und jetzt vor den Trümmern seines bisherigen Lebens steht.

Seine schweren Schuldgefühle verstärken dann immer mehr die paranoide Vorstellung, er wäre das Opfer einer perfiden Verschwörung geworden. Sheean bleibt zwar, was die Thriller-Ebene von „Errors Of The Human Body“ angeht, etwas nebulös, stellt aber auf subtile Art und Weise Fragen zu Ethik und Moral wissenschaftlicher Forschung, verpackt in einen durchweg spannenden Film, der auch ohne spektakuläre Effekte auskommt.