ERASERHEAD

Mit seinem Spielfilm-Debüt „Eraserhead“ dürfte David Lynch einen echten Kultfilm geschaffen haben, der deutliche Spuren in der Popkultur hinterlassen hat. Man denke nur an den Song „In Heaven“, der in „Eraserhead“ von der Frau hinter dem Heizkörper gesungen wird und von Bands wie den PIXIES, METEORS, DEAD KENNEDYS oder TUXEDOMOON aufgegriffen wurde.

Fünf Jahre dauerte es, bis Lynch den, mit zum Teil von Freunden und Familie geborgten Geld finanzierten Film endlich fertig stellen konnte. Angeblich soll Hauptdarsteller Jack Nance in diesem Zeitraum immer seinen seltsamen Haarschnitt beibehalten haben.

Für Lynch zahlte sich die Mühe auf jeden Fall aus, war der Film doch das Sprungbrett für seine spätere Karriere, denn danach übertrug ihm Mel Brooks die Regie von „Der Elefantenmensch“, eine allerdings recht traumatische Erfahrung, nachzulesen in Chris Rodleys äußerst empfehlenswertem Interviewbuch „Lynch über Lynch“.

Wie so vieles bei Lynch, der sich nie gerne zur Bedeutung seiner Filme geäußert hat, ist auch „Eraserhead“ bis heute ein Mysterium geblieben. Ein surrealer, in Schwarzweiß gedrehter Albtraum, den man am Rande noch zum Horror-Genre zählen könnte, und der mit einem beeindruckenden Set- und Sound-Design aufwartet, das nur wenige Undergroundstreifen dieser Preisklasse vorweisen können.

Leider kursierten jahrelang nur sehr unbefriedigende Fassungen des Films auf DVD, bis Lynch selbst 2003 eine Bild für Bild restaurierte Version erstellte, die auch der DVD von Capelight zugrunde liegt und dieses zeitlose Meisterwerk in fantastischer Qualität präsentiert, inklusive deutscher Untertitel (eine deutsche Synchronisation gab es nie), Trailer und einem knapp 85-minütigen Interview mit Lynch, unterlegt von Fotomaterial, wo dieser im Detail auf Produktionsgeschichte des Films eingeht.