"Mir doch scheißegal, was jeder andere hier denkt!" - eine deutliche Ansage zu Beginn des zweiten Albums. EL*KE haben schon mit ihrem Debüt "Wilder Westen" (2005, It-Sounds) für Lagerbildung gesorgt. Diese Art von Rockmusik hat sich schließlich seit SELIG niemand mehr getraut.
Deshalb wird auch Album Nummer zwei "Wir müssen hier raus" voraussichtlich bei kleinen Mädchen mehr Zuspruch finden als bei großen Jungs. EL*KE meinen es ernst. Schon mit dem Titel "Ich mag dich" ist die erste Singleauskopplung ist ganz dicht dran an SILBERMOND, und der Refraintext könnte von Matthias Reim nicht ehrlicher ausgedrückt werden.
Doch wo Gefühle sind, müssen sie auch klar artikuliert werden dürfen. Dieses Album steckt voller Emotionen, es bildet alle Phasen einer innigen Beziehung zwischen zwei Menschen ab, vom Frischverliebtsein bis zum Rosenkrieg.
Von "Ich mag dich" zur "Traumfrau", von "Was ist nur los" und "Wer bist du" über "Halt mich fest" und "Kalt" hin zu "Es tut so weh". EL*KE scheren sich nicht um Coolness. Ihre Musik zeigt sich nackt und verwundbar.
Selten und nur dann, wenn es wirklich notwendig ist, bricht die Wut hervor in Form von Rocksongs, so kompromisslos einfach gespielt und getextet, dass sie - im Vergleich - all die tätowierten Mackerbands hart zwischen den Beinen treffen oder gleich wegblasen.
Männer in Lederjacken zeigen ihre Gefühle. Ich bin gerührt. (49:41) (8)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #79 August/September 2008 und Arne Koepke
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #62 Oktober/November 2005 und Arne Koepke
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #70 Februar/März 2007 und Arne Koepke