Wenn man sich "Arson Followed Me Home" von ELEVEN MINUTES AWAY aus Burlington, Ontario, das erste Mal anhört, dann ist zuerst einmal auffällig, dass wir es hier nicht mit dem für Deep Elm Records so typischen Indierock-Sound zu tun haben.
Das Quartett erinnert da schon weit mehr an seine geografischen Nachbarn GRADE, JERSEY und BOYS NIGHT OUT. Schon seit 2000 sind ELEVEN MINUTES AWAY als musikalische Einheit unterwegs und haben bis dato bereits drei Alben via Sonic Unyon veröffentlicht.
Der Label-Einstand "Arson Followed Me Home" ist weit mehr im Hardcore anzusiedeln als übliche Deep Elm Releases. Fast schon könnte man die Art Musik als Screamo bezeichnen, wären da nicht gelegentlich recht poppige Passagen, charmante Soundflächen und ein Gitarrenspiel, das exakt an das einer Band wie GRADE denken lässt.
In Sachen Gesang bleibt man stets agil: Über weite Strecken wird clean gesungen, aber immer wieder shouten Reilly und Nagy aus dem Hintergrund, und wenn das passiert, scheint sich auch der Gitarrensound zu verdichten.
Auch wenn der Stil dieser Band an derzeit in den Staaten sehr populäre Bands erinnert, so haben ELEVEN MINUTES AWAY doch einen ganz eigenen Sound, der dadurch zustande kommt, dass die Bandmitglieder ganz unterschiedliche musikalische Biografien haben.
"Arson Followed Me Home" ist nicht nur deshalb in jeder Hinsicht stilübergreifend. Jedoch vermögen Frontmann Chris Veska und Gefolge dies in ein durch und durch stimmiges und homogenes Gesamtbild zu bringen.
"Arson Followed Me Home" ist ein Werk mit einem Dutzend energiegeladenen Hardcore-Songs, die auf der einen Seite zwar vollends aus dem typischen Deep Elm-Raster fallen, andererseits darin aber auch bestens aufgehoben sind, denn auch diese Band zeichnet sich aus durch musikalische Eigenständigkeit und Aufrichtigkeit, für die der Name Deep Elm schon seit seiner knappen Dekade steht.
(38:20) (08/10)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #59 April/Mai 2005 und Dennis Grenzel