EIN MANN JAGT SICH SELBST

Als Sir Roger Moore, der uns vor zwei Jahren im Alter von 89 verließ, die Rolle in Basil Deardens mit dezenten Horror-Elementen versehener Psychothriller „Ein Mann jagt sich selbst“ („The Man Who Haunted Himself“) übernahm, war er gerade durch die britische Krimiserie „Simon Templar“ („The Saint“) weltberühmt geworden.

1971 folgte dann die Kultserie „Die 2“ („The Persuaders!“) an der Seite von Tony Curtis – einige der Episoden davon inszenierte ebenfalls Dearden. Seinen ersten Auftritt als James Bond hatte er dann 1973 in „Leben und sterben lassen“.

Abseits der 007-Reihe, gilt „Ein Mann jagt sich selbst“ trotz mäßiger Kritiken als einer seiner besten Nicht-Bond-Filme. Und auch für Moore selbst war Deardens Verfilmung des hierzulande nie veröffentlichten, bereits 1940 entstandenen Romans „The Case of Mr.

Pelham“ von Anthony Armstrong einer seiner Favoriten. Eine erste filmische Adaption des Romans wurde schon 1955 für die amerikanische TV-Serie „Alfred Hitchcock präsentiert“ produziert. Bei Pidax erschien der Film jetzt das erste Mal auf DVD in sehr guter Qualität und wartet mit zwei deutschen Synchronfassungen auf: die mit Moores ebenfalls schon verstorbenen Stammsprecher Niels Clausnitzer besetzte Kinosynchro, sowie eine später fürs Fernsehen erstellte.

In „Ein Mann jagt sich selbst“ spielt Moore Harold Pelham, den Manager eines Industriekonzerns, der nach einem schweren Autounfall plötzlich mit einem Doppelgänger konfrontiert, der ihm anscheinend immer einen Schritt voraus ist und das genaue Gegenteil von dem tut, was Pelham eigentlich vorhatte, und der schließlich sein Leben komplett übernimmt.

Dabei wird für den Zuschauer nie ganz klar, ob Pelham Opfer einer Verschwörung wird oder seiner eigenen Wahnvorstellungen, was auch den Reiz von Deardens altmodisch aber subtil inszenierten Psychothriller ausmacht.